Warum habe ich mich für ein Studium entschieden?
Ja, die meisten werden erst einmal komisch gucken, da ich mich mit 41 noch einmal entschieden habe, ein Studium anzufangen.
Ich habe damals nach dem Abi direkt eine Ausbildung als Physiotherapeutin gemacht. Die Jahre danach habe ich auch in diesem Bereich gearbeitet. Durch mehrere Umzüge bedingt (und dadurch gezwungenermaßen Jobwechsel), bin ich dann aber auch in komplett andere Bereiche gerutscht, in die Pflege und die Aquaristik. Bei beiden Tätigkeiten habe ich gemerkt, dass sie mir schon um einiges mehr Freude machen als mein grundsätzlicher Beruf. So wurde ich damals in der Pflege schon gefragt, ob ich nicht Lust hätte eine Altenpflegeausbildung neben dem Job zu machen. Es klangt zwar interessant und das Angebot war sehr nett, aber es gab gewisse Dinge an dieser Arbeit, die ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren konnte. Folglich habe ich abgelehnt. Die Aquaristik war vom Inhalt her super (ist halt auch mein Hobby), ich habe super viel gelernt, aber es war ein echter Knochenjob. Und da man bis Ende 60 zur Rente durchhalten möchte, wird das in der Richtung schwierig.
Mein Mann und ich wohnen seid 2019 (berufsbedingt durch ihn) in Den Haag in den Niederlanden. Von Beruf aus bin ich hier „Hausfrau“ (hätte ich nie gedacht, dass das mal so sein könnte)
Nun hab ich mir vor einigen Monaten die Frage gestellt, was ist, wenn wir wieder nach Deutschland zurückkehren? Das ich wieder Arbeiten möchte ist klar. Die Frage war aber eher: Was genau möchte ich dann machen? Die Pflege und Aquaristik fallen soweit flach und zu meinem grundsätzlichen Beruf zurückzukehren wäre erstens fast unmöglich, da zu lange Pause und nicht mehr „uptodate“ und zweitens hätte ich ehrlich gesagt keine Freude mehr dran.
So hab ich überlegt, wo meine Interessen liegen, was mir Spass machen könnte, was zukunfts-technisch recht sicher ist und (ja da muss man nun mal auch drüber nachdenken) auch ein angemessenes Gehalt einbringt. Was für mich auch sehr wichtig ist: Das der Job recht „flexibel“ sein sollte, da wir davon ausgehen, dass 2023 nicht der letzte Umzug für uns sein wird.
Dadurch, dass wir im Ausland wohnen, kam für „Etwas Neues lernen“ so tatsächlich nur ein Fernstudium in Frage. Hier vor Ort etwas Neues anzufangen ist leider nicht möglich. Dazu sind meine Sprachkenntnisse ehrlicherweise einfach wirklich zu mies.
Ich habe mich durch viele Studiengänge durchgearbeitet, vom Gesundheitswesen, zur Technik bis zum Wirtschaftsteil. Am Ende bin ich dann bei 2 für mich interessanten Bereichen hängen geblieben. Diese waren Game Design und Medieninformatik. Auch bevor ich meinen Mann damals kennengelernt habe, war ich schon immer daran interessiert, was in einem PC da eigentlich so abläuft und wie das wohl alles so funktioniert. Als dann noch mein Mann ins Spiel kam (er ist Softwareentwickler), hab ich die Jahre immer ganz interessiert geschaut, was er da so macht (auch wenn ich davon fast nix verstanden habe). Fakt ist, dass ich so etwas gerne selber können möchte und denke auch wirklich Spass daran hätte!
Game Design fände ich perfekt, da dort Programmierung und Kreativ sein in Einem vorhanden wäre. Mein Mann und ich sind eingefleischte „Zocker“ (nicht mehr so schlimm wie früher), also eh in der Richtung unterwegs. Weiterhin habe ich damals 2 Jahre ehrenamtlich bei einer Gaming Firma gearbeitet und durch den Einblick dort auch schon gedacht, das könnte etwas für mich sein. Das Negative zum Game Design ist aber leider, dass wir wohnorttechnisch an den Beruf meines Mannes gebunden sind und uns höchstwahrscheinlich weitere Umzüge bevorstehen. Und im Gaming Bereich etwas so Flexibles zu finden, würde denke nicht einfach.
Folglich habe ich mich für die Medieninformatik entschieden. Ich habe zwar erst zwischen der normalen Informatik und der Medieninformatik geschwankt, aber nach längerem Überlegen, dem Vergleich der Module und den Vorstellungen was ich später gerne machen möchte, passt die Medieninformatik einfach besser zu mir. Update Nachtrag: Es ist nun Mediendesign geworden.
Das dieses Studium auch nicht einfach wird, ist mir vollkommen bewusst. Das es jede Menge Arbeit, Lernen und Verzicht bedeutet ebenso. Sich bei schönem Wetter zu überwinden, sich um die 7-8 Stunden am Tag in seine Lernutensilien zu vertiefen, wird schon eine Herausforderung! Aber ganz ehrlich? Ich habe momentan die Zeit dazu, das Interesse ist auch da und mehr wie schief gehen kann es ja nicht oder?